Wir sind eine junge, 4-Köpfige Familie. 2 Köpfe sind sehr klein: nämlich 2 und 4.
Wir schlafen selten. Und wenn wir schlafen, sind es selten 8 Stunden am Stück. Da gab es eine schwierige Zeit, da hat insbesondere die Mama nie geschlafen. Es war Herbst, die Nasen waren immer voll, so wie der Alltag. Viele ältere Tanten haben die junge Mama versucht aufzumuntern: „Alles wird gut! Es ist alles ganz normal! …Stricken! Das hilft“, oder “Häkeln! Das Maschenzählen allein wirkt besser als Baldrian, und es geht nicht in die Muttermilch!“.
Aber die Mama hatte keine Ahnung, wie das Häkeln geht, und sowieso keine Lust, Gardinen zu häkeln.
Eines Tages saß die Mama mit Augenringen und struppiger Frisur am Computer. In dem Skypefenster mahnte das pixelige Bild einer guten Freundin im Ausland:
„Häkeln! Das hilft!“
„Ich mag das nicht, ich will das nicht, es ist langweilig!“
„Nein, warte! Google mal Amigurumi!
Wenige Stunden später, nach dem ersten Lachanfall seit Monaten, marschierte die Mama mitsamt Kinderwagen und kleiner rotzigen Truppe Richtung Kaufhaus. Dort holte sie sich ihre erste Häkelnadel und ein paar Knäulchen bunter, dicker Baumwolle. Dann fing sie an, nachts lustige Puppen für ihre Kinder zu häkeln. Dann häkelte sie für Freundeskinder, für die Katze der guten Freundin im Ausland, für Nichten, Neffen, Neffen von Freunden, etc…
Jede Nacht eine Puppe, oder ein Tier, oder eine Rassel.
Jedes kleine Geschöpf ein Erfolgserlebnis. Eine Freude die man teilen kann.
Und…jedes Amigurumi ein tiefer und fester Schlaf.